Aufzeichnungen aus der Wirrnis des Alltags

Monat: Juli 2020

Hutprobe

Wer nicht nur gelegentlich auf das Automobil als Fortbewegungsmittel zurückgreift, kennt diese Situation: Das vorausfahrende Kraftfahrzeug ist durch ein schwer nachvollziehbares Fahrmanöver unangenehm aufgefallen. Meistens bleibt es bei dieser einen Aktion, aber bevor man das Ganze einfach abhakt und vergisst, möchte man sich lieber weiter hineinsteigern. Und wem Merkmale wie Fahrzeugtyp oder Ortskennzeichen noch nicht für die Kombination aus Kopfschütteln und der Bemerkung „typisch“ reichen, der wartet auf eine Gelegenheit, irgendwann neben dem inkriminierten Fahrzeug fahren oder wenigstens stehen zu können. Sodann wird man – ohne dass man sich dagegen überhaupt wehren könnte – mehr oder weniger unauffällig ´rüberschauen und eruieren, mit welchem Pflegefall von Autofahrer man es diesmal wieder zu tun hat. Manchmal blickt man dann auf Exemplare, denen die Intelligenz förmlich ins Gesicht geschrieben steht und wundert sich über gar nichts mehr. Aber eigentlich möchte man ja sehen, dass der Fahrzeuglenker nicht einfach nur geistig minderbemittelt ist, sondern einem Personenkreis angehört, dem man sowieso keinen besseren Fahrstil zugetraut hat: Senioren, Frauen, Kinder.

Experten werden an dieser Stelle einen weiteren Fall zu ergänzen wissen, in dem es gar nicht notwendig ist, auf Lenkradhöhe aufzuschließen: Wenn man von hinten schon um die Kopfstütze des Fahrers herum die charakteristische Silhouette eines Hutes sich abzeichnen sieht, ist das Urteil schnell gefällt. Opa mit Hut! „Dass die überhaupt noch fahren dürfen“ gehört noch zu den harmloseren Werturteilen über diese Spezies.

Und genau das alles ging mir durch den Kopf, als ich neulich das erste Mal mit meinem frisch erworbenen Hut bekleidet ins Auto stieg. Vielleicht nicht ganz so strukturiert wie hier wiedergegeben, aber irgendwas ist bekanntlich immer.

Ich bin ja als Autofahrer eher so der Mensch, der sich an bestehenden Regeln orientiert. Das bedeutet konkret: Für die Mehrheit der anderen Fahrer bin ich ein Verkehrshindernis, weil jemand wie ich vor ihnen unterbindet, dass sie 110 Stundenkilometer fahren, wo 70 gestattet sind. Das ist ein Problem. Zugegeben: Für mich selbst zunächst weniger. Im Normalfall leidet der rückwärtige Fahrer mehr als ich darunter, dass unser beider Fahrweisen tendenziell schwierig unter einen Hut zu bringen sind.

Allerdings müssen im Straßenverkehr auf absehbare Zeit ohnehin neue Feindbilder etabliert werden. Die Opas mit Hut sterben nämlich im übertragenen wie auch im wörtlichen Sinn allmählich aus. Hüte spielen bei Alt und Jung eine bestenfalls marginale Rolle. Wenn man hierzulande über Kopfbedeckungen spricht, kommt man auf gerade noch zwei Accessoires, die man tragen kann, ohne aufzufallen: Baseballkappe und seit einigen Jahren Schiebermütze. Der Fahrradhelm ist selbstverständlich auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen, läuft aber eher außer Konkurrenz mit.

Die Baseballkappe verleiht seinem Träger eine sportliche und jugendliche Ausstrahlung. Im Falle der seit einigen Jahren und also leider nicht mehr nur vorübergehend in Mode gekommenen Modelle mit ungebogenem, brettartigem Schirm ist es übrigens absolut legitim, jugendlich durch kindlich zu ersetzen. Dass ich selbst früher auch nicht viel intelligenter aus der Wäsche geschaut habe, wenn ich mein Käppi mit Schild nach hinten aufgesetzt habe, muss ich wohl auf meine Kappe nehmen. Heute jedenfalls ist mir mehr als zu jeder anderen Phase meines Lebens bewusst: 1. Sportlich war ich nie gewesen. 2. Jugendlich ist eine Weile her. Würden die Dinger nicht super zu Poloshirts passen, würde ich sie vermutlich nur noch beim Streichen des Zimmers tragen. Bei den meisten Hemden nämlich versagt die Baseballkappe kläglich.

Meine Abneigung gegen Baseballkappen wird dadurch verstärkt, dass die Teile eigentlich nach einem plakativen Aufdruck schreien. Etwas wie „Make Punkrock great again!“ oder „Viva la Renovation!“ Kurz – ein Statement. Das Problem dabei: dass in der Mode heute irgendwie gefühlt alles ein Statement ist; dass das Statement an sich dadurch im Prinzip schon wieder entwertet wird. In der Mode wäre auch das Hemd mit Baseballkappe ein Statement. Obwohl man doch genau weiß, dass die meisten Menschen eine solche Kombination absolut unironisch fabrizieren. Wie man durch Beobachtungen inzwischen herausgefunden hat, besteht das „Statement“ der absoluten Mehrheit darin, ihr mangelndes Stilbewusstsein durch das Zurschaustellen von teuren Markenklamotten zu kaschieren. Wen wundert es, dass mir regelmäßig die Hutschnur platzt, weil jede Geschmacklosigkeit zum „Statement“ aufgewertet wird?!

Alte Hüte

Als nützliches Utensil, das sowohl Arbeits- als auch Abendgarderobe passend zu ergänzen in der Lage ist, ist die Schiebermütze inzwischen das Mittel der Wahl. Im Grunde wäre es konsequent, in just dem Moment, in dem man merkt, dass man älter wird, die Sammlung an Baseballkappen gegen ein bis fünf Schiebermützen einzutauschen. Zwar muss man damit umgehen lernen, automatisch mit Leuten in einen Topf geworfen zu werden, mit denen für gewöhnlich niemand etwas am Hut haben will: Leider haben Hipster die Batschkapp als Ergänzung zu ihrer Uniform aus Vollbart und Hornbrille schon entdeckt, das heißt also auch negativ besetzt. Für die Batschkapp spricht jedoch, dass sie dieser einseitigen Vereinnahmung erfolgreich trotzt und alltagstauglicher Kopfschmuck für jedermann geblieben ist. Aber von der Vorstellung der Schiebermütze als Instrument zum Herausstreichen seiner Individualität muss man sich wohl leider verabschieden. Als Alleinstellungsmerkmal taugt die Schiebermütze definitiv nicht mehr. Wer eher diesem Motiv folgen möchte, sollte Mut zum Hut statt zur Mütze beweisen. Denn die „klassischen“ Hüte, über Jahrzehnte Symbolbild für Musiker, alte Säcke oder Menschen, deren Dachschaden selbst durch einen Hut nur schwer zu verbergen ist, schwammen sich in den letzten Jahren von solchen Zuordnungen frei. Da ich mich trotz formaler Zugehörigkeit zu einer Rockband in jungen Jahren sowie gerade überstandenem Gitarrenkurs an der VHS nicht ernsthaft einer dieser genannten drei Gruppen zuordnen kann beziehungsweise will, kommt mir dieser Wandel entgegen. Von den beiden anderen Alternativen wäre andernfalls die Einordnung als alter Sack die schmeichelhaftere gewesen, um meine soeben neu erworbene Vorliebe für Hüte begründen zu können. Ich denke, solange man nicht gleichzeitig beginnt, beigefarbene Anglerwesten zu tragen, wird man im Bus auch trotz Hut nicht umgehend einen Sitzplatz angeboten bekommen.

Wenn der Hut langsam wieder gesellschaftsfähig wird, läuft man als Hutträger auch nicht mehr Gefahr, für einen verzweifelten Single gehalten zu werden. Irgendwelche selbsternannten Flirtgurus haben nämlich irgendwann folgenden Trick aus dem Hut gezaubert: Männer, setzt Euch einen Hut auf, dann fallt Ihr auf und wirkt interessanter und origineller.

Ich weiß nicht, wie viele Männer sich aufgrund solcher Tipps einen Hut zugelegt haben, habe aber im Leben schon einige junge Kerle mit so unfassbar schlecht sitzenden und schlecht kombinierten Hüten gesehen, dass ich dachte: Wow! Das ist ´mal ein Statement! Der traut sich was..! Da wurde die Hut- zur Mutprobe. Direkt in der Eckkneipe beim Gehen noch nach einem beliebigen dort hängenden Hut aus der Sammlung der vier jeden Abend dort anwesenden Tresenphilosophen gegriffen und dann gedacht „Halali! Jetzt kommt mein Durchbruch!“

Jetzt weiß ich als alter Sack natürlich durch so manche Erfahrung, dass es in wirklich einigen angebahnten oder vollendeten Beziehungen dermaßen irrelevant ist, was jemand IM Kopf hat, dass es tatsächlich einigermaßen plausibel erscheint, dass es wichtiger ist, was man AUF dem Kopf hat. Mir persönlich wirken solche Maßnahmen immer etwas – pardon! – aufgesetzt. Derweil die Frauenwelt selbst auf solche Versuche gespalten, tendenziell wohl aber eher ablehnend reagiert. Bemerkenswert ist jedoch, welche Begründungen dafür teilweise herhalten müssen. Das häufigst gebrauchte Argument lautet, der Mann wolle durch den Hut jünger wirken oder etwas kaschieren, und zwar in der Regel einen eher nur noch spärlich zu nennenden Haarwuchs.

Hut ab! Das hat mich dann überzeugt. Wie gut, dass Frauen solche Tricks nicht nötig haben. Wo kämen wir da hin, wenn alle ihre kleinen Makel einfach ´mal eben zu übertünchen versuchen würden. Wenn Schminke, Push-Up-BHs und Haartönung plötzlich wichtigere Werkzeuge wären als ein natürliches Auftreten?! Ich glaube manchmal, die meisten Frauen haben Männern einfach bis heute nicht verziehen, dass der eine Teil der Menschheit durch Wuchernlassen eines Vollbartes mit bescheidenen Mitteln ein Doppelkinn verstecken kann und der andere Teil eben nicht.

Wie man sieht: Im Pflegen von Vorurteilen unterscheidet sich Partnersuche nicht wirklich von Autofahren.

Bitte nicht nachmachen

Viele Freunde und Kollegen, hin und wieder aber auch manche Leser fragen sich (und mich) häufig, wie ich das alles erreicht habe: Unterbezahlter Job, Übergewicht, erfolgreiche Scheidung. Mein Hund ist nicht zu erziehen, mein Lieblingsfußballverein chronisch erfolglos. Ich kaufe mir technisches Gerät, das nicht funktioniert, und Klamotten, die mir nicht passen. Dazu habe ich noch in der unübersichtlichsten Gemengelage vor der Supermarktkasse den zielsicheren Instinkt, an welcher Schlange das Anstehen am längsten dauern wird. Es scheint, als ob alles, was ich anfasse, zum Misserfolg wird.

Eine erfreuliche Erkenntnis lautet: Misserfolg ist nicht gottgegeben, sondern erlernbar. Natürlich hat es auch ein bisschen mit Talent zu tun, aber ohne permanentes Training, ohne jahrelange Übung würden die Dinge nicht so schlecht laufen wie sie es tun. Selbst mir passiert es heute noch manchmal, dass etwas auf Anhieb gelingt. Solche Rückschläge gehören zum Leben einfach dazu, davon darf man sich gar nicht beeindrucken lassen. Diese Sachen muss man dann einfach so lange üben, bis sie nicht mehr funktionieren.

Es schließt sich die Frage an, wieso ich noch in meinem alten Job arbeite, obwohl ich doch als Misserfolgscoach anderen Menschen sehr viel nützliches Wissen vermitteln könnte. Die Antwort ist so einfach wie einleuchtend: Einen Beruf auszuüben, der wie für einen gemacht ist, widerspricht natürlich so ziemlich jedem Grundgedanken eines stringenten Misserfolgs-Konzeptes. Trotzdem möchte ich anderen Menschen helfen, endlich zuverlässig in die Misserfolgsspur zu kommen. Daher gibt es heute einige kostenlose Tipps für garantiertes Scheitern. Für alle, die das schnelle Desaster suchen – here we go:

Backt panierten Blumenkohl!

Das Rezept hierfür ist nicht so komplex, dass man spontan denken würde: „Ja, das kann ich bestimmt auch nicht, das sollte ich am Abend ´mal probieren“. Dafür ist die Angelegenheit zu simpel: Man braucht Blumenkohl und eine wie auch immer zusammengestellte Panade. Das einzige, was es wirklich zu beachten gilt: die Dinger nicht in Öl auf allen Seiten goldgelb zu braten, sondern dem Rat des wahrscheinlich einzigen Rezeptes weltweit zu folgen, in dem der Blumenkohl dann im Ofen gebacken wird. Weil panierte Lebensmittel am besten immer fettarm im Backofen gegart werden, bevor sie durch die herkömmliche Zubereitung am Ende zu viel Fett abbekommen. Wenn Ihr also einmal richtig Lust auf ein schnelles kulinarisches Debakel habt – ab in den Ofen. Im nächsten Abschnitt wird Euch sogleich verraten, in welchem Ort die Entsorgung der unfreiwillig unschmackhaften Leckereien den mutmaßlich geringsten Schaden anrichtet:

Fahrt nach Eschborn!

Bei der Auswahl des Ziels für einen sonntäglichen Ausflug kann man viel verkehrt machen. Am Ende kommt man nach ein paar Stunden nach Hause und hat sich unterwegs tatsächlich amüsiert oder hatte wenigstens einen relaxten Tag in angenehmer Atmosphäre. Wer möchte, dass die Freundin am Nachmittag richtig angepisst ist, für den ist die Skulpturenachse in Eschborn beinahe Pflicht.

Nicht dass Eschborn arm an Sehenswürdigkeiten wäre: Der Eschborner Stuhl, also ein 25 Meter hoher roter Stuhl als Wahrzeichen eines Möbelhauses, sowie ein idyllisch an der Autobahn 5 gelegener Aussichtsturm haben sich im Main-Taunus-Kreis Weltruhm erarbeitet und lassen erahnen, dass das bewährte Motto „Schlimmer geht immer“ in der Stadt im Frankfurter Speckgürtel authentischer gelebt wird als in jeder anderen deutschen Stadt.

Was den Besuch so einzigartig schlecht macht, liegt jedoch nicht etwa in mangelnder Qualität der präsentierten Werke begründet, sondern darin, dass der von der Gemeinde herausgegebene Flyer zur Dauerausstellung einen Stadtplan abbildet, der suggeriert, alles läge recht nah beieinander. Doch spätestens wenn man vom Stadtzentrum aufbricht und bis ins außerhalb gelegene Gewerbegebiet schon die ersten drei Kilometer verballert hat, bevor man das erste Kunstwerk überhaupt gesehen hat, ahnt man: Das könnte noch ein langer Tag werden.

Das Leitbild der Skulpturenachse: Kunst aus dem Museum zu holen und zu den Menschen zu bringen. Insofern ist es konsequent, das die Dinger teilweise in die Prärie eines Gewerbegebietes platziert wurden. Dass die Kunst bei den Menschen in Eschborn nicht angekommen ist, ergab auch eine nicht repräsentative Befragung im Rahmen unserer Suche nach den Skulpturen. Der Anspruch ist demnach ungefähr so gut umgesetzt wie meine ersten Gehversuche in Sachen panierter Blumenkohl. Schön, dass auch woanders nicht immer alles so klappt wie geplant.

Jetzt könnte man sagen: Schön und gut. Das hat Potential, anständig Lebenszeit von der Uhr zu nehmen. Aber wenn man sich nicht komplett bekloppt anstellt, hat man ja tatsächlich auch etwas gesehen, einen gewissen Gegenwert erhalten, wenn man in freudiger Erwartung dem Ortsausgangsschild entgegensteuert. Wenn man dagegen Zeit richtig sinnlos verschwenden will, darf am Ende außer Ärger nichts übrig bleiben. Ungefähr so wie beim Zusammenkippen von Cola und Bier, wenn aus zwei Getränken mit für sich genommen passablem Geschmack eine Brühe entsteht, die beide Getränke beleidigt statt veredelt. Daher gehen die nächsten beiden Tipps eher in Richtung dieser fundamentalistischen Schule des Scheiterns:

Bastelt eine Schale aus Laub!

Wie und warum ich letzten Herbst auf die Idee kam, meine Lebensqualität würde sich durch eine selbst gebastelte Schale aus Laub ganz erheblich steigern, kann ich heute selbst nicht mehr genau rekonstruieren. Wahrscheinlich kommt man auf solche Ideen, wenn man sowieso schon alles hat und auch nicht ständig nach Eschborn fahren möchte. Andere kommen in diesem Stadium ihres Lebens auf die Idee, einen vierstelligen Betrag für einen Grill auszugeben. Eine Schale aus Blättern ist dagegen schon wesentlich günstiger nicht zu bekommen: Außer den Blättern selbst wird lediglich noch ein Klebstoff aus den Zutaten Maisstärke, Zucker und Wasser benötigt.

Die ersten zehn Blätter werden einigermaßen enthusiastisch mit dem Kleber bepinselt, obwohl sich im Prinzip das spätere Endergebnis schon jetzt abzeichnet: Der selbst gezimmerte Leim hält nämlich nicht ansatzweise, was er verspricht. Doch es dauert nicht lange, bis aus der Ahnung Gewissheit wird und die Stimmung kippt. Wie der Volksmund immer treffend zu sagen pflegt: Zwischen „Das sieht so einfach aus, was soll da schon schiefgehen“ und „War ja klar, dass das nicht klappt“ liegt oft nur eine Handvoll Ahornblätter.

Dass es die angeblich simplen Dinge sind, die die größten Probleme bereiten, bestätigt sich eigentlich permanent und auch und gerade bei meiner letzten Inspiration für gepflegtes Scheitern:

Macht Snacks aus Kichererbsen!

Wenn wir die Vorbereitungszeit mit vorherigem Einweichen über Nacht und eineinhalbstündigem Kochen und anschließendem Trocknen außer Acht lassen, klingt das mit den Kichererbsen in der Tat nach einem Rezept mit relativ geringem Schwierigkeitsgrad: Die Erbsen eine Zeitlang in den Backofen, danach mit ein paar Esslöffeln Olivenöl beträufeln und zum Schluss mit einer vorbereiteten Gewürzmischung vermengen – fertig!

Kichererbsen gelten als Sattmacher. Das können wir so nicht bestätigen. Wir konnten gar nicht satt werden, weil wir die komplette Fuhre auf relativ direktem Weg in die Biotonne befördert haben, so schlecht hat das geschmeckt. Gesund sollen die Dinger auch sein. Aber heiligt der Zweck hier auch die Mittel?! Vor allem: Wie gesund kann etwas sein, das im Wesentlichen nach Staub schmeckt? Wenn ich durch Ersticken sterben wollen würde, wäre irgendetwas aus Kichererbsen das Mittel der Wahl.

Dass Gerichte mit dem Hauptbestandteil Kichererbsen körperliche Zustände herbeiführen, in denen man dankbar ist, irgendetwas Flüssiges in greifbarer Nähe zu haben, sollte jedem bekannt sein, der einmal Hummus oder Falafeln probiert hat. Wenn man dann aber diese Snacks hat und sich fragt, ob da außer den Hülsenfrüchten tatsächlich nur Gewürze dabei sind oder ob man versehentlich den Staubsaugerbeutel über ihnen entleert hat, wird einem zumindest eines klar: Warum die Menschen sich lieber von Chips und Schokolade ernähren und Nachteile gesundheitlicher wie figürlicher Art dafür in Kauf nehmen. Es gibt ja Gerichte, über die kann man sagen: „Holt mich nicht ab.“ Aber was diese Grenzerfahrung in mir ausgelöst hat, ist selbst für einen im Umgang mit Worten beileibe nicht ungeübten Blogger schwer zu beschreiben.

Es würde der Logik des Themas widersprechen, wenn hier ein überlegtes Ende stehen würde. Da ich meinen Bildungsauftrag aber nicht komplett aus den Augen verlieren möchte, noch ein letzter Tipp, der dafür wirklich gut ist: Wenn man in jeder Situation überlegt, wie ein Micky sich jetzt verhalten würde, ist die schlechtestmögliche aller Handlungsoptionen zumindest schonmal abgesteckt. Man kann sich dann ja immer noch entscheiden, ob alles in einem Fiasko enden soll und man ihr deshalb folgt oder ob man lieber exakt das Gegenteil tut und somit zufrieden und erfolgreich durchs Leben geht.

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